Urgroßvater Scharffetter war im damaligen Ostpreußen einer der wenigen privaten Trakehner Pferdezüchter. Auf einem Gutshof betrieb er eine Pferdezucht, welche über 100 Pferde umfasste. Dies war zu der damaligen Zeit sehr ungewöhnlich, da es überwiegend Adeligen vorbehalten war, Pferdezuchten zu betreiben. Auch Krieg und Vertreibung konnten die Familie Scharffetter nicht von ihrer Passion, Trakehner zu züchten, abbringen. Nach der Flucht ließ sich die Familie Scharffetter in der Nähe von Bremen nieder, wo der Großvater dort traditionsgemäß die Trakehnerzucht fortsetzte.

Die Söhne, Onkel Hans Scharffetter, erfolgreicher Trakehnerzüchter, langjähriger Vorsitzende der Trakehnerkörkommission und Vater Ernst- August ( Schmolli) Scharffetter, Ausbilder, erfolgreicher Aufzüchter, Auktionsbeschicker , Hengstaussteller, Privathengsthalter und Sportpferdeentdecker setzten das Lebenswerk fort. Vater Ernst-August gab seine Pferdebegeisterung an seine Söhne weiter Mark und Kai weiter.

Beide, Mark und Kai, absolvierten ihre Prüfungen zum Pferdewirtschaftsmeister. Zunächst übte Kai diesen Beruf aus. Da er die Betreuung der Pferde gerne in eigener Regie führen wollte, kaufte er zusammen mit seiner Frau einen Hof in Bokel. Diese Entscheidung, alles in eigener Regie zu führen, trug bald Früchte. Im Springsport war Kai weiterhin erfolgreich bis zur Klasse S unterwegs. Gleichzeitig bildete er die selbst gezogenen Pferde, vornehmlich Springpferdeabstammungen, aus und stellte diese auf Turnieren vor. Von Jungpferdeprüfungen bis hin zur schweren Klasse bildete er die Pferde selber aus.

Bald erkannte Kai, dass nur Pferde mit korrektem Beschlag oder korrekt bearbeiteten Hufen länger gesund blieben. Er bemerkte, dass die Leistungsbereitschaft der Pferde mit gutem Beschlag zu nahm, sie eine bessere Muskulatur entwickelten und sich angenehmer reiten ließen. Oft diskutiere er mit den Schmieden und tüftelte mit ihnen den optimalen Beschlag für seine Pferde aus. Kais Hang zur Perfektion war schlußendlich der Grund, sich für den Beruf der Hufbeschlagschmied zu entscheiden. 2005 legte er die Prüfung hierzu ab. Da Kai seine langjährigen Erfahrungen aus dem Springsport mitbrachte, scheute er die Selbstständigkeit nicht. Seither übt Kai den Beruf aus und betreibt nebenbei ebenfalls noch die kleine Pferdezucht mit qualitätsvollen Springpferden. Da sich Perfektion und Zuverlässigkeit durchsetzten, hat Kai stets einen vollen Terminkalender. So ist er auf die tatkräftige Unterstützung seiner zweiten Frau Anne-Lene angewiesen.

Anne-Lene Scharffetter, ehemals Niebank, kommt ebenfalls aus einer pferdebegeisterten Familie. Vater Niebank hielt Pferde, um sich von dem anstrengenden Arbeitsalltag zu erholen und mit Pferden und Kutsche Abends oder an Sonn- und Feiertagen bei Ausfahrten zu entspannen. Seine Affinität zu Pferden gab er an seine Tochter weiter. Er unterstützte Anne und begleitete sie bei ihren sportlichen Aktivitäten. Nach einem abgeschlossenen Studium der Sportwissenschaften und Public-Health absolvierte Anne-Lene als Quereinsteigerin ihre Prüfung zur Pferdewirtin Schwerpunkt Reiten. Anne-Lene und Kai lernten sich durch ihre Leidenschaft zu Pferden, insbesondere zum Springsport, kennen. Aus einer zunächst losen Freundschaft erwuchs eine Beziehung. 2015 zog Anne-Lene zu Kai, sie betreut seitdem sie die Pferde und ist für die Buchführung zuständig. 2019 folgte die Heirat, 2020 und 2022 komplettierten die beiden Söhne Jordi und Charlie die Familie.